Internationales Butterfly Table Tennis Camp des HTTV

„Wie war es denn auf dem TT Lehrgang in Frankfurt?“, wurde ich in den letzten Tagen von interessierten TT’lern und Freunden öfter mal gefragt. Hierzu nur eine – alles erschöpfende – Anekdote:
1. Trainingseinheit – Aufwärmen, Montag 30.08. ca. 15.40 Uhr: Trainer Carsten Reeg verordnet Skippings mit anschließenden Kurzsprints, Mann neben (gegen) Mann. Neben Ex-Nationalspielerkindern und aktuellen Deutschranglistenpimpfen wird Bezirksligaspieler A.I. etwas bang … Tapfer stellt er sich der Herausforderung gegen ein schlankes Bübchen. 1. Durchgang … A.I. gibt nicht alles, verliert, ärgert sich, denkt sich: „Beim nächsten Durchgang zeige ich es dem Bubi aber!“ 2. Durchgang: Die Zähne gefletscht, steht A.I. in den Startlöchern, der Pfiff, aber Bubi zieht schon wieder davon, 83 Kilo wollen halt beschleunigt werden (F = m*a)! Dann auch A.I. aus der Box, schaltet den Turbo, jagt Bubi, holt auf, doch was ist das? Nach 10 Schritten Pudding in den Beinen – A.I. nähert sich in Flugkopfballmanier der Ziellinie und bremst sich dabei die Ellbogen blutig. Schöne Scheiße, das Lager läuft gerade mal 10 Minuten!
2. Trainingseinheit – Aufwärmen, Montag 30.08. ca. 20.05 Uhr: Trainer Carsten Reeg lässt sich immer was Neues einfallen … sehr zum Leidwesen derjenigen, die seit Wochen außer Autofahren keinen Sport betrieben haben … diesmal gilt es, nach einem Sprint rückwärts zur Startlinie zu rennen. Wieder das Duell mit Bubi, fest entschlossen stellt sich A.I. seinem Gegner und LOS! A.I. ist tatsächlich vorne, die Bulldogge ist wieder im Rennen, doch was ist das: Wie bringt man 83 kg an der Markierung zur Umkehr? Mist – Windhund Bubi hat die Kurve schneller gekriegt, Alptraum, und A.I. hechelt ihm schon wieder hinterher, da wiederholt sich das Malheur: Getriebeschaden bei A.I., beide Beine einen Moment in Kreuzung, danach in Fallrückzieherart Richtung Startlinie, allerdings mit Bruchlandung auf der linken Pobacke …der zweite Volltreffer!

(Anm. Beide Körpertreffer sind in der Bildergalerie zu sehen.)

Nun von vorn: Frank M. und ich haben in der Woche vom 30.07. – 03.08. am Trainingslager von Bolltrainer Helmut Hampl und seinem HTTV-Trainerstab in Kooperation mit Sponsor Butterfly in der Sportschule des Landessportbundes in Frankfurt teilgenommen. Von den 40 Teilnehmern (darunter ca. 25 Minderjährige) kamen etliche aus anderen Verbänden (NRW, Hamburg), sogar zwei Ö(t)zis waren am Start. Für 380 Äppel wurden wir in spartanischen, aber funktinoalen Zweibettzimmern untergebracht und genossen die reichhaltige Vollpension.
Am Tag hatten wir zwei Trainingseinheiten à 2,5 Stunden. Abends hatten wir die Auswahl zwischen angeleiteten Konditionsübungen (Beinarbeit, Kraftraum oder Joggen) bzw. Entspannungsprogramm (Schwimmen, Sauna). Den Tag ließen wir in gemütlicher Runde in einem Bistro ausklingen. Der Griff zur Fernbedienung war schließlich die einzige Aktivität, die uns noch gelang.

Das Training selbst war in Leistungsgruppen à 10 Spieler eingeteilt, denen je ein Trainer zugeteilt war. Durch gute Resultate konnte sich Frank im Lauf der Woche von der vierten in die zweite Gruppe vorarbeiten, die durch eine starke Fraktion Eschersheimer Kinder geprägt war. Ich genoss das Privileg der Spitzengruppe mit zumeist jugendlichen Cracks, die im Schnitt Bezirksligastärke hatten.
Jedes Training begann mit Aufwärmspielchen, (s.o.) und endete mit einem ausgiebigen Stretchingteil. Während einer Einheit wurden jeweils 4 Übungen mit „many balls“ gespielt, unterbrochen von einer ca. 5 minütigen Pause in der Mitte. Während der Einheit beobachtete der zuständige Trainer die Ausführung genau und gab Hilfestellungen. Zu Beginn wurden überwiegend vorhandorientierte, regelmäßige Übungen gespielt, doch steigerte sich der Anspruch schnell zu kombinierten halbunregelmäßigen Aufgaben. In den letzten beiden Tagen flochten die Trainer die individuellen Wünsche jedes Spielers ein und erhöhten den Wettkampfcharakter. Höhepunkt war sicherlich in jeder Gruppe das Ranglistenturnier. Wem das alles noch nicht genug war, konnte sich bei den Trainern Privatstunden nehmen, seine Technik an Ballrobotern stabilisieren, dem HTTV-Kader mit der lokalen Nachwuchshoffnung Sebastian Oehlmann beim Training zuschauen oder sich außerhalb der Einheiten zum pingpongen verabreden. Für Frank und mich als Trainer waren die Fragerunden mit Helmut Hampl interessant, in denen er seine Philosophie des Tischtennis an Hand der Videos von Timo Boll und seinem designierten Nachfolger Patrick Franziska erklärte. Leider musste der vorgesehene Camp-Besuch von Boll wegen eines Nationalmannschaftslehrgangs in Ö(t)ziland ausfallen.

Insgesamt eine körperlich harte, aber lehrreiche und unterhaltsame Woche, die jedem TT-Freak, der seine Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft sieht, zu empfehlen ist.