Erste lutscht Drops

Bei unserer Ankunft erfuhren wir von dem verletzungsbedingten Ausfall des Dodenauer Talents Luca Kurzeknabe, dem wir eine schnelle Genesung wünschen. Somit waren die Chancen, den nötigen Punkt einzufahren, gestiegen. In den Eingangsdoppeln zeigten wir eine geschlossene Mannschaftsleistung und konnten mit 2:0 in Führung gehen. Das Doppel von Aleksey und Edelreservist Mario brachten wie gegen Kirchhain das Kunststück fertig, einen 0:2–Rückstand noch in einen Sieg umzumünzen. In den Einzeln lief es anschließend ebenfalls glatt, lediglich Klaus gegen den stark verbesserten Martin Born und Patrick gegen den übermächtigen Engel Dieter mussten ihre Einzel abgeben. Nach zweieinhalb Stunden ging das Spiel somit 9:2 für uns aus. Klassenerhalt!

Trainingsturnier am Mittwochabend

Nachdem wir mit über 10 Leuten bei Gönnerns (R.I.P.) hochdramatischem Championsleague-Ausscheiden gegen Charleroi zugegen waren, stand bereits am Mittwoch das nächste Großereignis an. Im Modus „Jeder gegen jeder“, 2 Gewinnsätze, kämpften eine Dame und sieben Gentlemen um die goldene Ananas.  Die Platzierungen:

1. Alex 7:0   2. Patrick 6:1   3. Manuel 5:2   4. Marius 4:3  
5. Attila 3:4   6. Tobias 2:5   7. Fu 1:6   8. Mara 0:7

Drops gelutscht? Zweite besiegt Dautphetal II mit 9:5

Mit 9:5 bezwang die Zweite die stark ersatzgeschwächte Mannschaft TTC Dautphetal II, denen Nummer 2 und 3 (Wetterau und Finke) fehlten. Damit dürfte der Klassenerhalt endgültig gesichert sein. Wir haben nun sechs Punkte Vorsprung auf Weidenhausen, die nur noch drei Spiele und ein deutliche schlechteres Spiel-Verhältnis haben.
Frank und Ray haben ihre Serie im Doppel fortgesetzt. In der Rückrunde ungeschlagen, und dabei alle sechs Spiele im fünften Satz gewonnen. Dieter konnte in beiden Spielen eine 2:0-Führung für einen Sieg nutzen.

Klassenerhalt in allen drei Mannschaften wahrscheinlich geschafft

Mit dem 9:4 Auswärts-Sieg unserer Ersten am Freitag gegen den TTC 1962 Kirchhain, und der gestrigen Niederlage von TTC 1952 Anzefahr II gegen TSV 1912 Roda ist der Verbleib unserer ersten Mannschaft in der Bezirksliga geschafft. Unsere Erste hat nun 14:26 Punkte und noch vier Spiele. Anzefar hingegen hat mit 12:34 Punkten eigentlich keine Chance mehr, noch aufzuholen. Sie haben nur noch ein Spiel, aber dies gegen den Tabellen-Zweiten TSV Niederweimar – das können sie eigentlich nicht gewinnen!

Auch die Zweite kann sich nach dem 9:6-Sieg (ohne Ralle) gegen Mit-Konkurrent TTC 1961 Weidenhausen als Drittletzter mit 11:27 Punkten fast in Sicherheit wiegen. Es steigt nur der Tabellen-Letzte ab, und auf Sichershausen und Weidenhausen haben wir 4 bzw. 5 Punkte Vorsprung. Allerdings besteht noch eine theoretische Gefahr, falls Weidenhausen am Freitag gegen Cappel gewonnen haben sollte. Weidenhausen müsste dann allerdings noch gegen Breidenbach und Dautphetal II gewinnen. Sichershausen hat noch fünf Spiele, aus denen sie fünf Punkte holen müssten, um uns einzuholen. Das ist jedoch nicht zu erwarten, da sie gegen Bottenhorn, Mardorf und Lixfeld eigentlich keine Chance haben dürften (aber man weiss ja nie …).

Die Dritte hat am Freitag gegen Sichershausen II gewonnen, und damit fünf Punkte Vorsprung. Sichertshausen hat noch drei Spiele, eines davon jedoch gegen Tabellenführer TSV 1921 Moischt II, so dass sie höchstens noch vier Punkte holen können.

Aleksey Kreisendranglistensieger der Jugend

Eigentlich hatten wir aufgrund der Vorjahresleistungen mit einer Befreiung unseres Schützlings Aleksey Arunov von der Kreisendrangliste der Jugend gerechnet. Wir hatten die Rechnung leider ohne unsere Bezirksjugendwartin gemacht, die nach wochenlangem Stillschweigen in letzter Minute drei andere Spieler, nicht jedoch unseren Aleksey berücksichtigte. Statt zu Jammern krempelten wir aber die Arme hoch und fuhren mit „Meister Fu“, der sich ebenfalls qualifizieren konnte, in die Dautphetalhalle.

Aleksey hatte einen etwas schwerfälligen Start, setzte sich in seiner 5er Gruppe dann aber sicher durch. In der zweiten Phase spielte er gegen die anderen Gruppenersten Karl Kraft und Christian Velten (beide TV Biedenkopf) sowie Carsten Eibach (TTC Bad Endbach) um die drei Qualifikationsplätze für die Bezirksvorrangliste. Im ersten Spiel gegen Eibach ging’s mächtig zur Sache: Mit aggressivem Topspinspiel und Platzierungswechsel konnte sich Aleksey die ersten beiden Sätze sichern. Nachdem er im dritten Satz überpacete und einige Fehler mit dem Rückhandtopspin machte, wurde er im vierten Satz passiver und musste auch diesen einem jetzt aktiveren Gegner überlassen. Im fünften Satz hatte Aleksey einen klassischen Fehlstart: Carsten Eibach griff die zu passiven Rückschläge Alekseys schön mit Vorhandtopspin an und konnte sich einen komfortablen 7:1 –Vorsprung erarbeiten. Dann der Bruch – zu unserem Glück: Aleksey „Phönix“ entdeckte, dass seine Beine nicht nur zum Stehen geeignet sind und riss sich mit gut platzierten Vorhandtopspins selbst aus der Misere. Nach einem Timeout bei 7:7 setzte er sein aktives Spiel fort und konnte sich mit 11:9 behaupten. Motiviert durch den Sieg startete Aleksey dynamisch gegen Karl Kraft und konnte durch geschickte Schlagvariationen dessen knallharte Schüsse unterbinden. Nach zwei mit 12:10 gewonnenen Sätzen war der Widerstand von Karl gebrochen und Aleksey setzte sich im dritten Satz sicher durch. Im letzten Match konnte Aleksey mit seinem stabilen Halbdistanzallroundspiel den stark verbesserten Christian Velten immer wieder zu Fehlern provozieren und siegte relativ sicher in drei Sätzen. Damit fuhr er seinen ersten Einzelkreistitel vor Eibach, Kraft und Velten ein!

Fuyau Cai spielte in seinem ersten Jahr Jugend ein solides Turnier. Nachdem unser mitgereister Meisterfotograf Attila ihm nach zwei verlorenen Einzeln gestochen scharf seine unvorteilhafte Beinstellung demonstrierte, stellte Fuyau diese zugunsten eines mehr vorhandorientierten Konterspiels um. Der Erfolg ließ nicht lang auf sich warten: Ein Spiel konnte er gewinnen und den Hessenliga Jugend spielenden Bastian Haffer (TTC Bad Endbach) brachte er mit knallharten Schüssen beim Stand von 8:4 im Entscheidungssatz an den Rand einer Niederlage; leider unterlag noch knapp. In den Platzierungsspielen verließen ihn dann ein wenig die Kräfte; er gewann noch eines von drei Spielen und wurde schließlich 19.

Nach dem Spiel gönn(er)ten wir uns noch den vielleicht letzten heimischen Auftritt von Timo Boll im Bundesligaduell gegen Ochsenhausen, das 2:6 verloren ging.

Trainer auf dem DTTB Jugend Top 12

Am Karnevalswochenende fand in Kirchen bei Siegen das DTTB Top 12 der Jugend und Schüler statt – also die tischtennissportliche Entsprechung der beliebten Bohlen-Show DSDS.Leider hatten sich unsere Jungstars Aleksey Arunov und Martin Wöllenstein nicht qualifizieren können, so dass unsere Trainer Frank Michler und Alex Issing bei ihrem Besuch der Veranstaltung am Eröffnungstag auf den Zuschauerrängen vorlieb nehmen mussten. Aber auch da gab es einiges zu sehen: Fettärsche und Hungerhaken, „Ich hab kein Bock mehr auf diesen Scheiß-Sport“-Typen und brüllende Kampfschweine. Im einzelnen:Mädchen: Im Bemühen, sich nicht zu sehr durch einige optische Reize ablenken zu lassen, konnten wir das souveräne spielerische Auftreten der chinesischstämmigen Spielerin Ying-Ni Zhan bewundern, die sich auch als Freundin und Motivatorin für einige nicht so zufriedene Kolleginnen wie die junge, rothaarige Ann-Kathrin Herges erwies. Besonders attraktiv anzusehen waren die Spiele der ungeschlagenen Abwehrspielerin Rosalie Stähr. Es waren keine Hessinnen am Start.

Schülerinnen: Hier – heftiger noch als bei den Mädchen – wurde zum Teil mit übelstem Material agiert. Den Vogel schoss Kristin Nissen ab, die mit extremem Rückhandgriff praktisch 3:4 der Platte mit ihrer langen Noppe am Tisch abdeckte und das restliche Vorhandfleckchen mit knallharten Schüssen gestaltete. Nachdem wir das neue deutsche Fräuleinwunder Amelie Solja mit ihrem Block-Schuss-Gegurke schon auf der NDM in Stadtallendorf in 2005 bewundern durften, waren wir angenehm davon überrascht, dass ihre kleine Schwester Petrissa nicht annähernd so krumm, aber dennoch recht stark, spielt. Ansonsten sahen wir eine souveräne Kathrin aus dem sächsischen Familienunternehmen Mühlbach (Vater- Sohn – Tochter). Die hessischen Pfeiffer-Schwestern spielten lieb und unauffällig.

Jungen: In der Königsdisziplin waren zwei Landesverbände mit je drei Teilnehmern vertreten: Sachsen (für die sich besonders Frank begeistern konnte) mit dem Turnierfavoriten Hendrik Fuß, Erik Bottroff und Hermann Mühlbach und Hessen (für die sich besonders Alex begeistern konnte) mit dem Turniermitfavoriten Christopher Horn, Eric Immel und natürlich unserem Stadtallendorfer Nachbarn Sebastian „Öli“ Oehlmann. Und die Konkurrenz war spannend: Viele Fünfsatzmatches und viel Geschrei drückten dem Turnier seinen Stempel auf, und so kam es, dass keiner der Teilnehmer am Ende des ersten Tages ohne Niederlage da stand. Fuß startete schwach und statisch und konnte seine krachende Vorhand erst in den letzten Spielen einsetzen. Horn beeindruckte durch seine Physis und spielte einen starken Turniertag. Lediglich in seinem letzten Spiel gegen Bottroff konnte er eine 9:5 Führung im 4. Satz nicht nutzen und verlor noch, sehr zum Ärger seines Betreuers Helmut Hampl, der sich sicherlich an Timo Bolls Waterloo gegen Charlerois Samsonov (Timo konnte 7 Matchbälle bei 10:3 im vierten Satz nicht nutzen!) erinnert fühlte. „Öli“ startete zu unserem Leidwesen schwach ins Turnier, sein Spiel wies zu starke Schwankungen auf, so dass er einige Gewinnchancen z.B. gegen Horn, Bottroff oder Bauer ungenutzt ließ. Durch einen starken 3:1 Sieg über Fuß fand er aber ins Turnier zurück und spielte insgesamt eine zufrieden stellende 3:4 Bilanz am ersten Tag. Das Spiel des Tages lieferten sich zum Abschluss Fuß und Sebastian Stürzebecher. Letzterer präsentierte sich zwischen Genie und Wahnsinn: Tobsuchtsanfälle und Ballzaubereien, die jedem Tischtennis-Ästheten Freudentränen in die Augen treiben, wechselten sich den ganzen Tag über ab. Wohl keiner der in der Halle Anwesenden verfügt über ein solch virtuoses, mit einer bewundernswerten Leichtigkeit aus dem Händchen geschütteltes Schlagrepertoire wie der Berliner. Über die volle Distanz von fünf Sätzen jagten sich Maschine (Fuß) und Händchen (Stürzebecher) die Bälle um die Ohren, wobei Maschine schließlich unter dem Jubel der Zuschauer mit 11:9 triumphierte.

Schüler: Wer nicht genau hinsah, hätte meinen können, es sei eine hessische Endrangliste, denn allein 6 der Teilnehmer kamen aus unserem Bundesland: Patrick Franziska, Gregor Surnin, Bernard Blinstein, Kevin Lorenz, Torsten Gwosdz und Thorsten Mähner. Alle Augen waren auf den Boll-Nachfolger in spe Patrick Franziska gerichtet, für den dieses Turnier nach überstandener Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber (hat NICHTS seinen Kaderkolleginnen zu tun!) eine echte Standortbestimmung darstellt. Und er biss sich durch. Ausgestattet mit einer typisch sauberen Hampl-Technik, konnte er schöne Rückhand-Eröffnungen setzen, doch jeder Ball aus der Vorhand bereitete ihm sichtlich Qualen, die er durch lange Verschnaufpausen zwischen den Ballwechseln wegsteckte. Insgesamt sechs Siege bei nur einer Niederlage (gegen Freund Gregor Surnin) stehen für ihn zu Buche und lassen ihm alle Möglichkeiten auf den Turniersieg. Ähnlich erfolgreich spielte Linkshänder Bernard Blinstein, dem bei einigen Kilos weniger auf den Rippen aufgrund seines tollen Ballgefühls sicherlich noch mehr zuzutrauen wäre. Die härtesten Konkurrenten um den Turniersieg werden für die beiden sicherlich der Thüringer Vu Tran-Le und der Niedersachse Arne Hölter, der im letzten Spiel des Tages den Hessischen Neuling Thorsten Mähner knapp in fünf Sätzen niederhalten konnte.

Insgesamt eine spannende und lehrreiche Veranstaltung für uns Trainer, bei der wir – motiviert durch die Anschauungsbeispiele – über tischtennistechnische Detailfragen ins Disputieren gerieten, von denen ich zwei exemplarisch herausgreifen möchte:

  1. Welche Rolle spielt die Ellbogenmitführung beim VH-Topspin für die Stabilität der Bewegung? Und sollte sie den Spielern kognitiv vermittelt werden oder eher nicht, um die Unterarmbeschleunigung nicht zu vernachlässigen?
  2. Wird beim US-Aufschlag die Rotation des Balles für den Moment des Auftreffens auf der Platte verringert und vergößert sich anschließend graduell wieder, so dass es als Rückschläger ratsam ist, den Ball direkt nach dem Auftreffen des Balles zu returnieren? Oder ist dies auf Grund eines Verstoßes gegen die Erhaltungssätze bzw. die Newtonschen Axiome Unsinn und die Rotation nimmt nach demVerlassen des Aufschlägerblattes permanent ab? Und: Wie könnte man dies experimentell untersuchen?

Zu qualifizierten Beiträgen seid Ihr alle herzlich eingeladen.

Alex

P.S. Die kompletten Ergebnisse des Ranglistenturniers findet Ihr auf der Seite des Ausrichters. www.vfl-kirchen.de

 

 

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